Wie gelingt es kleineren Städten, den großen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen – und dabei handlungsfähig und lebenswert zu bleiben? Nicht im Alleingang, sondern nur gemeinsam. Diese zentrale Erkenntnis prägte den bundesweiten „Tag der Regionen 2025“ in Bremerhaven, an dem auch die Kommunale Arbeitsgemeinschaft (KAG) Oberzentrum Südthüringen teilnahm. Die KAG setzt diese Erkenntnis bereits erfolgreich in der Praxis um.
Die Tagung griff zahlreiche Themen auf, in denen die KAG der vier Städte Oberhof, Schleusingen, Suhl und Zella-Mehlis bereits seit 7 Jahren aktiv ist. So sorgt ein gemeinsames Wirtschaftsförderungskonzept dafür, dass Entwicklungspotenziale gezielt erschlossen werden – konkret, strukturiert und wirkungsorientiert. Eine Förderlotsin unterstützt Unternehmen bei wirtschaftsfördernden Vorhaben und Netzwerkabende bringen neue Kooperationen hervor – wie zuletzt bei Feinmess Suhl und SZM Spannwerkzeuge aus Zella-Mehlis. Auch im gesellschaftlichen Bereich entfaltet die Zusammenarbeit der vier Städte Wirkung: Gemeinsame Veranstaltungen wie der Citybiathlon, ein koordinierter Veranstaltungskalender und das „Vereinsgeflüster“ als Plattform für ehrenamtliche Akteure aus allen vier Städten stärken den sozialen Zusammenhalt und das regionale Miteinander. Diese Beispiele zeigen: Interkommunale Zusammenarbeit ist unter den vier Städten kein abstraktes Ziel, sondern gelebte Realität – mit spürbarem Nutzen für Unternehmen, Vereine und allgemein die Bürgerinnen und Bürger vor Ort.
Region als Handlungsebene der Zukunft
Mit dieser Praxis untermauert die KAG genau das, was Prof. Andreas Kipar, renommierter Landschaftsarchitekt, in seiner viel beachteten Keynote auf der Tagung herausstellte: Die Zukunftsfähigkeit von Städten und ländlichen Räumen liege in der Region als funktional vernetztem Lebens-, Wirtschafts- und Naturraum. Städte seien keine abgeschlossenen Inseln – sondern Teil eines gemeinsamen Wirkungsraums, in dem Aufgaben geteilt und Potenziale gemeinsam genutzt werden. Die Region werde damit zur Handlungsebene der Zukunft – ein Gedanke, der sich konsequent durch das gesamte Tagungsprogramm zog.
Strategien, die zur KAG passen
In Fachforen und Exkursionen diskutierten die Teilnehmer vielfältige Ansätze – von strategischer Flächenentwicklung über regionale Mobilitätskonzepte bis hin zur Rolle von Regiopolen als starke Mittelpunkte abseits der Metropolen. Auch Modelle wie Biosphärenregionen oder das Bundesprojekt RegioStrat zeigten: Wer gemeinsam plant, wird resilienter. Die KAG sah sich dabei in vielen Punkten bestätigt – insbesondere in ihrer Erfahrung, dass ressortübergreifende Zusammenarbeit und klare Absprachen auf Augenhöhe helfen, Lösungen zu entwickeln, die über Einzelkommunen hinauswirken.
Fazit: Vordenken – vernetzen – gemeinsam umsetzen
Der Tag der Regionen machte deutlich: Regionalentwicklung braucht Zusammenarbeit, strategisches Denken und Mut, neue Wege zu gehen. Die KAG Oberzentrum Südthüringen zeigt bereits heute, wie das gehen kann: „Mit abgestimmter Wirtschaftsförderung, gemeinsamem Engagement für Lebensqualität und einer klaren Haltung zur gemeinsamen Entwicklung. Was andernorts noch diskutiert wird, leben wir bereits: Zusammenarbeit über Stadtgrenzen hinweg. Die Tagung hat deutlich gemacht, dass genau solche Modelle gebraucht werden, um Regionen resilient und attraktiv zu gestalten“, zieht André Knapp, Oberbürgermeister der Stadt Suhl und Vorsitzender der KAG ein Resümee.